Keyboard
Der Ausdruck „Keyboard“ als Oberbegriff bezeichnet alle Tasteninstrumente, auf denen ein Spieler entweder Töne elektronisch erzeugt, oder auf denen mechanisch erzeugte Töne elektrisch abgenommen und verstärkt werden.
Kennzeichnend für Keyboards ist: Sie werden mit einer Tastatur (Klaviatur) angespielt und es erfolgt eine elektroakustische Wiedergabe durch einen in das Keyboard integrierten Lautsprecher. Da sie keinen „Unterbau haben“, sind sie leicht zu transportieren.
Umgangssprachlich werden als „Keyboard“ Tasteninstrumente insgesamt bezeichnet, ohne dass ein bestimmtes Instrument gemeint ist..
Die Tastatur eines Keyboards ähnelt äußerlich der eines Klaviers. Anschlag und Spielgefühl unterscheiden sich jedoch erheblich: Da eine Keyboard-Taste beim Anschlagen in der Regel keine Mechanik betätigt, sondern einen elektrischen Kontakt herstellt, ist für den Anschlag weniger Kraftaufwand erforderlich. Dadurch jedoch ist ein Wechsel vom Keyboard zum Klavier schwierig.
Bei Keyboards aus dem höheren Preissegment wird zum Teil das Tastengefühl eines Klaviers nachgeahmt und ein fast „realistisches“ Spielgefühl erzielt.
Keyboards haben zwischen 76 und 61 Tasten, Anfängerkeyboards auch nur 49, es sind aber bis zu 88 Tasten möglich, was dem Klavier entspricht. Auch die Tastenbreite eines Keyboards entspricht der eines akustischen Klaviers, nämlich 16,5 cm für eine Oktave. Bei Anfänger-Keyboards sind es gelegentlich 14 cm pro Oktave. Das ist insbesondere für die geringere Spannweite von Kinderhänden günstig, die sonst keine Oktave greifen könnten.
Keyboards sind aufgrund ihrer integrierten Zusatzfunktionen für Laien, aber auch für Profimusiker interessant: Es können Klänge anderer Instrumente sowie Synthesizer-Klänge erzeugt werden. Der Spieler kann eine Begleitung seines Spiels zuschalten, etwa Schlagzeug oder Bass. Sofern die MIDI-Funktion vorhanden ist, kann der Klang einer kompletten Band simuliert werden. Außerdem gestattet es eine interne Speicherung, Gespieltes aufzunehmen und wiederzugeben – das Keyboard hat sozusagen ein eingebautes „Tonband“.
Keyboards werden als Soloinstrument und in Bands eingesetzt. Ihr Einsatz in der Musikpädagogik ist umstritten, vor allem – wie oben gesagt – wegen des Anschlags und des Spielgefühls, die einen späteren Umstieg auf ein Klavier erschweren.